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Berichte vom Sozialtag des Paul-Natorp-Gymnasiums bei Institutionen des Deutschen Roten Kreuzes

Die Flüchtlingsunterkunft in der Rognitzstraße

Kurz nach 8 Uhr wurden wir ins Gebäude gelassen. Wir waren alle erst einmal ziemlich schockiert, da alles relativ dreckig und nicht sonderlich einladend aussah, außerdem roch es eher weniger gut. Bevor wir dann richtig in die Flure gehen durften, mussten wir uns in eine Liste eintragen, denn es wird immer schriftlich festgehalten, wer in der Unterkunft aus- und eingeht, da das Haus an der U-Bahn-Station liegt. Auch die Flure waren nicht sonderlich schön, der Putz blätterte ab, die Wände waren bekritzelt und der Boden sah nicht neu aus. Zuerst wurden wir durch das Gebäude geführt und durften uns auch ein Zimmer anschauen, das zu den größten gehörte, jedoch trotzdem ziemlich klein und beengt gewirkt hat. In diesem Zimmer wohnten sechs Leute, die tagtäglich aufeinander hocken und in diesem Raum lernen, essen, und schlafen müssen und gar keine Privatsphäre haben. Auch die Sanitäranlagen waren weder gepflegt noch sauber. Die Türen hingen nur noch wackelig in ihren Angeln und auch hier war der Geruch unangenehm. Jedoch geben die neuen Besitzer des Heimes ihr Bestes, um die Situation in der Unterkunft zu verbessern. Da sie erst seit Oktober da sind, haben sie noch viel zu tun. Trotzdem gibt es nun schon einen Jugendraum, einen Spielraum und ein Musikzimmer, in das sie viel Mühe investiert haben. Das bewundern wir sehr, vor allem da die Leute, die hier arbeiten, meistens ehrenamtliche Mitarbeiter sind.

Nach der interessanten Führung wurden wir in den Deutschraum gebracht, in dem wir auf Frau Zimmer trafen. Mit ihr verbrachten wir den Rest des Sozialtages. Mit ihr unterhielten wir uns über das Thema Flucht und über Flüchtlinge. Außerdem sahen wir uns einen interessanten Film zu diesen Themen an und interviewten einen Flüchtling.

Es war ein spannender, interessanter, aber auch etwas bedrückender Tag, an dem wir viel gelernt haben. Es war schön zu sehen, wie herzlich und freundlich die Flüchtlinge sind, die dort leben. Dies haben wir daran gesehen, dass Geflüchtete zu uns sagten, wäre nicht der Monat Ramadan, würden sie uns jetzt zum Tee einladen. (Danyh, Nike, Lara)

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Wir verbrachten unseren Tag in der Unterkunft für Geflüchtete. Nach der Ankunft wurden wir von der ehrenamtlichen Arbeiterin Frau Zimmer in das Deutschzimmer geführt, in dem normalerweise der Deutschunterricht stattfindet. Am Anfang haben wir zu dem Wort „Flucht“ unsere Assoziationen aufgeschrieben. Währenddessen kamen zwei kleine Mädchen aufgeregt herein. Diese machten danach eine Hausführung mit uns. Dabei erfuhren wir, dass insgesamt 240 Menschen dort wohnen. Im Keller wurden uns der Musikraum und die Garage gezeigt. Von da aus kann man in den Innenhof, wo wir dann mit den Kindern viele Spiele gespielt haben. Man hat gemerkt, wie dankbar und glücklich sie waren. Nach zwei Stunden Spiel und Spaß haben wir uns von den Kindern verabschiedet und mit Frau Zimmer ein Fazit zu diesem Tag gezogen. Uns hat der Tag viel Spaß gemacht. Wir haben jedoch gesehen, auf wie engem Raum die Familien dort leben und wie schwer es ist, sich zu integrieren. (Luisa, Fritz, Madhavi, Ben Anna, Elena)

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Wir haben im Rahmen unseres Sozialpraktikums die Gemeinschaftsunterkunft Rognitzstraße besucht. Unsere eigentliche Aufgabe bestand darin, uns die Unterkunft anzusehen, um mit den gesammelten Informationen ein Plakat über das Thema „Flucht“ zu erstellen. Diese Aufgabe empfanden wir anfangs als nicht sehr spannend. Dies änderte sich jedoch sehr schnell. Wir wurden zunächst von einer netten jungen Dame durch das Haus geführt und konnten uns so ein Bild von der Situation und den Bewohnern machen. Dadurch lernten wir eine Familie kennen, die uns erlaubte, ihr Zimmer zu sehen. Es war jedoch nur der Vater da und sein kleiner Sohn, der gerade schlief. Es hat uns erstaunt, wie sie das Beste aus ihrer Situation gemacht haben – und das, obwohl sie zu fünft auf einer Fläche von 32 qm leben. Der Vater war sehr freundlich und konnte uns zum Glück stolz erzählen, dass seine Familie schon bald in eine richtige Wohnung ziehen kann. Als wir gingen, sagte er auf Arabisch zu einem von uns, der selber aus Syrien kommt, dass er uns zum Tee einladen würde, wenn nicht gerade Ramadan wäre.

Danach begann die Erarbeitung des Plakats. Dazu schauten wir uns einen Film mit vielen Interviews von Flüchtlingen an. Als wir alle Fragen zum Film beantwortet hatten, suchten wir uns aus, wie wir das Thema „Flucht“ auf unseren Plakaten behandeln wollten. Den Rest der Zeit verbrachten wir mit der Erarbeitung unserer Plakate. Jeder aus unserer Gruppe empfand den Tag als eine Bereicherung. (Kelvin, Amon, Naeen)

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Die Seniorenbegegnungsstätte „Schlange“

Am Sozialtag waren wir in der Seniorenbegegnungsstätte „Schlange“. Diese Begegnungsstätte gehört zu dem ehemaligen Projekt des sozialen Wohnens in der Schlangenbader Straße. Da wir uns in dieser Straße nicht so gut auskannten, hatten wir zuerst Probleme beim Finden dieser Begegnungsstätte, doch nachdem uns eine nette Dame geholfen hat, lief alles wie am Schnürchen. In der Begegnungsstätte gibt es unglaublich viele verschiedene Angebote, zu der die noch selbstständig lebenden Senioren in ihrer Freizeit gehen können, wie uns Frau Zindler, die Leiterin, nach unserem Eintreffen berichtete. Wir waren im Lesecafé. Nachdem wir mit Frau Zindler die Tische zu einem großen zusammengeschoben und ihn gedeckt hatten, trudelten auch schon die ersten Senioren ein. Es kamen sechs Senioren im Alter von 66 bis 85 Jahren. Bei Kaffee und Kuchen haben wir uns erst alle gegenseitig vorgestellt und ein nettes Gespräch geführt. Dann hat jeder, der wollte, eine Geschichte oder mehrere vorgelesen – manche waren selbst geschrieben und andere gedichtet. Zwischendurch haben wir auch über die Unterschiede in der Schule oder generell das Leben der Jugendlichen von heute und das Leben der Jugendlichen von damals unterhalten. Am Ende durften wir bei dem Kurs „Stuhltanz“ mitmachen. Um 17 Uhr haben wir dann noch den Tisch abgeräumt und ein abschließendes Gespräch mit Frau Zindler geführt. (Loviisa, Carla, Nina)