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Spendenaktion für Flüchtlingshilfe

Ehemalige Schülerin bittet um Unterstützung für die Flüchtlingshilfe in Griechenland…

Liebe Schulgemeinde,

eine ehemalige Schülerin, Lina Rothkegel, arbeitet zurzeit mit ihrer Freundin Greta ehrenamtlich für die Organisation Quick Response Team in Thessaloniki. Um Thessaloniki herum gibt es zahlreiche Flüchtlingscamps in denen die humanitäre Situation katastrophal ist. Die Organisation betreibt ein Haus/Safe Space für Mädchen, hilft aber auch in den Camps mit medizinischer Versorgung und notwendiger Nahrung. Auf der Homepage kann man sich über die Arbeit genauer informieren: http://www.quickresponseteam.gr/

Unten folgt ein Link, unter dem ihr direkt an die beiden Geld zur Unterstützung spenden könnt. Dieses Geld wird dann vor Ort direkt für die notwendigen Hilfsgüter verwendet.

Hier der Bericht der beiden über die Situation vor Ort und den Einsatz der Gelder:

Die ersten zwei Wochen unserer Arbeit mit QRT sind nun vorüber. Wir wollten Euch einen kurzen Überblick zur Lage vor Ort sowie zu unseren Plänen bezüglich der Spenden geben.

Die Lage im Camp (in der Nähe von Thessaloniki), wo wir mit QRT hauptsächlich arbeiten ist folgende:

Das Camp hat eine maximale Kapazität von 850 Menschen bezüglich der Grundversorgung. Zur Zeit leben hier 1550 Geflüchtete, wovon 1350 registriert und 200 nicht registriert sind. Für letztere bedeutet es, dass sie keinerlei Anspruch auf Versorgung (Essen, Medizin und Unterbringung) haben. Diese 200 Personen, mitunter Familien mit Kleinkindern, leben am Rand des Camps, in von QRT zur Verfügung gestellten, kleinen Campingzelten oder in aus Bauschutt zusammengebastelten Unterschlupfen.

Für die registrierten Bewohner werden von der Regierung, finanziert durch die EU, 156 Container mit ‚Küche und Bad‘, 18 Container ohne und 10 größere UNHCR Zelte zur Verfügung gestellt.

Ein Container für 2 Familien misst 24 qm, wovon Küche und Bad 8 qm beanspruchen. Pro Familie bleiben also nur 8 qm Raum zum Leben. In diesen Räumen müssen sowohl Stockbetten als auch jegliches Eigentum untergebracht werden. Im Schnitt bleiben so nur max. 2 qm freie Fläche übrig. Gegessen und gekocht wird auf dem Boden.

Die UNHCR Zelte sind nur für max. 6 Monate bewohnbar, werden aber bereits seit fast 5 Jahren von wechselnden Familien genutzt, was sich massiv auf den Zustand der Zelte auswirkt.

Sie sind von Ratten zerfressen, dadurch nicht wasserdicht, und von Insekten befallen. Trotzdem müssen viele der Familien bis zu einem Jahr darin leben.

Die Grundversorgungslage im Camp ist dementsprechend schlecht. Vom Militär werden zwar 3 Mahlzeiten am Tag ausgeschenkt, jedoch sind diese ungenießbar und es fehlt an notwenigen Nährstoffen. Viele der Geflüchteten, vor allem die Kinder im Camp, sind unterernährt und wachsen nicht richtig. 60 Familien in besonders schwierigen Situationen werden deshalb von uns mit wöchentlichen Lebensmittelboxen versorgt. Außerdem verteilen wir täglich Essen und Hygieneprodukte an die nicht registrierten Einzelpersonen.

Da es viele Familien im Camp gibt, ist die Nachfrage nach Babynahrung groß und häufig mangelt es an Geld, um überhaupt welche zur Verfügung zu stellen.

Die Ärzte, die offiziell im Camp zuständig sind, werden nicht ausreichend finanziert und sind nicht in der Lage alle Bewohner mit notwenigen Medikamenten und ärztlicher Betreuung zu versorgen. Aus diesem Grund werden sowohl Medikamente als auch medizinisches Equipment von QRT finanziert.

Neben der Grundversorgung der Camp-Bewohner hat QRT einen Safe Space für Frauen und Mädchen aufgebaut, genannt Casa Base. Damit wird ihnen einen Raum geboten, in dem sie sich durch von Freiwilligen angebotenen Kursen frei entfalten und neue Interessen entdecken können. Außerdem bieten wir Sprachkurse (Deutsch und Englisch) an, welche jedoch eher provisorisch und lange nicht ausreichend sind, da die meisten Freiwilligen nur über einen kurzen Zeitraum bleiben und die Ausbildung für „richtigen Unterricht“ fehlt. Zumal der Unterricht, aufgrund der fehlenden Kapazitäten, komplett auf Sprachunterricht reduziert ist, wodurch die Mädchen teilweise jahrelang keine schulische Bildung erhalten.

Dadurch werden einerseits finanzielle Mittel für die stetige Grundversorgung, als auch für nachhaltige Projekte (z.B. Bildung) benötigt. Wir haben uns, in Absprache mit unserem Koordinator, dazu entschlossen, die bisherigen Spenden unter diesen zwei Bereichen aufzuteilen.

Um die Bildungsmöglichkeiten für die Mädchen zu verbessern, werden wir ca. 700 € für die Finanzierung eines Bildungsprojektes ausgeben, was den Online-Unterricht von ausgebildeten Lehrern einer anderen NGO ermöglicht. Außerdem investieren wir in die Infrastruktur und beschaffen zusätzliches Material wie Musikinstrumente und Sportequipment.

Mit dem Großteil des restlichen Geldes werden wir, so lange wir können, die wöchentliche Lebensmittelversorgung finanzieren. Die Ausgaben dafür sind circa 1300 € pro Woche (600 für Familien, 700 für nicht registrierte Einzelpersonen). Die Versorgung der nicht registrierten EInzelpersonen können wir leider nur während Ramadan übernhemen, da wir es uns langfristig nicht leisten können. Einen Teil des Geldes werden wir Beiseite legen, falls kurzfristig dringend Geld gebraucht wird (z.B. für Medikamente).

Wir haben viele der Familien inzwischen persönlich kennengelernt und es ist erschreckend zu sehen unter was für Menschen-unwürdigen Bedingungen die Leute teilweise jahrelang leben. Auch die übermäßige Freude und Dankbarkeit für das geringste Maß an lebensnotwendigen Grundlagen zeigen, in was für einer verzweifelte Lage sie sich befinden.

Wie Ihr seht gibt es sehr hohe laufende Kosten um die grundlegende Versorgung der Menschen zu ermöglichen. Wir haben deshalb beschlossen, den Paypal Moneypool weiterhin bestehen zu lassen und wären auch für weitere Spenden sehr dankbar.

Im Anhang sind noch ein paar Fotos von unseren Vorbereitung der Lebensmittelboxen am vergangenen Mittwoch.

Dafür hier noch einmal der Link zu unserem Moneypool: https://www.paypal.com/pools/c/8yj5HNjuKb

Lina und Greta

Bei Fragen zur Arbeit und der Verwendung der Gelder etc. wendet euch direkt an Lina (linar01@icloud.com) oder Greta (gbarho@web.de)!

i.A. Herr Kapteyn