Das Fach Darstellendes Spiel stellt sich vor

Seit dem Schuljahr 2012/13 wird das Fach Darstellendes Spiel für die Klassen 10 als Wahlpflichtfach angeboten.

Inhalt dieses Kurses ist die Erarbeitung elementarer Techniken des Theaters (Körperspannung, Mimik, Gestik, Präsenz). Diese Techniken werden in Improvisationen und szenischen Übungen angewendet. Die Nutzung des Bühnenraums, der Umgang mit der Stimme und der Einsatz von Sprache sind ebenfalls wichtige Aspekte.

Die Erarbeitung eines Theaterstücks in der Gruppe ist nicht Gegenstand des Kurses. Dennoch können am Ende des Schuljahres einzelne Szenen zur Aufführung kommen.

Ein wesentlicher Aspekt des Wahlpflichtkurses ist die Zusammenarbeit in der Gruppe. Vertrauens- und Kontaktübungen ermöglichen den Kursteilnehmern, sich zu öffnen und sich aufeinander einzulassen. Dies ist eine wichtige Voraussetzung für das Gelingen der szenischen Arbeit in der Gruppe; Vertrauen ist ebenfalls wesentlich für die Reflexion der Darbietungen der anderen Kursteilnehmer, welche einen großen Teil der Kursarbeit ausmacht. In jedem Halbjahr gibt es eine Klausur in Form einer szenischen Präsentation mit Reflexion. Voraussetzung für die erfolgreiche Teilnahme am Kurs sind Offenheit, Interesse, Fleiß, Ausdauer und Teamgeist.

Die Wahlpflichtfachkurse stellen zwar keine formale Voraussetzung für die Teilnahme an dem Oberstufenkurs Darstellendes Spiel dar, bilden jedoch eine sehr sinnvolle Grundlage für die Arbeit an einem Projekt, das in der Regel in der 12. Klasse aufgeführt wird. In einem Schuljahr wird in der Regel je ein Oberstufenkurs eingerichtet. Falls die Anmeldungen die maximale Teilnehmerzahl von 18 Schüler*innen übersteigen, wird ein Casting durchgeführt. Dieses Casting ist für alle Schüler*innen offen.

Die Fertigkeiten und Kompetenzen, die die Schüler*innen im Laufe der vier Kurshalbjahre erlernen bzw. festigen, richten sich im Wesentlichen nach dem aktuellen Rahmenlehrplan: Das übergeordnete Ziel bildet die „Theaterästhetische Handlungskompetenz“, die aufgeschlüsselt ist in die Bereiche

  • Theater verstehen (Sachkompetenz)

  • Theater gestalten (Gestaltungskompetenz),

  • Theater reflektieren (Kommunikative Kompetenz) und

  • an Theater teilhaben (Kulturelle Kompetenz)

(s. Rahmenlehrplan Darstellendes Spiel 2015).

In der Qualifikationsphase werden vor allem dramaturgische Strukturen wie Zeit, Raum und Spannungsbogen, aber auch theatrale Bedeutungsträger wie Bewegung, Sprache, Bühne, Licht und Ton behandelt. Je nachdem, ob ein bereits verfasstes Drama adaptiert wird oder der Kurs ein eigenes Theaterstück entwickelt, werden diese Bereiche eng mit dem zu entstehenden Werk verbunden. Daneben ist besonders die Teambildung von großer Bedeutung, die in zahlreichen Warm-ups und Ensembleübungen sowie kleinen Improvisationen erreicht werden soll, damit die Schüler*innen Verlässlichkeit und Verantwortungsbewusstsein im Ensemble entwickeln können.

Bei den Projekten sind Teamgeist und die Bereitschaft, über die drei Unterrichtsstunden pro Woche hinaus Engagement zu zeigen, unabdingbare Voraussetzungen für das Gelingen einer Aufführung. In den Bereich „Theater reflektieren“ gehören daher auch das Begreifen von Produkten als kommunikative Akte und das „Erkennen von Kritik in einer Gruppe als Bereicherung und Erweiterung ihrer Handlungsmöglichkeiten“ (s. Rahmenlehrplan). Die Schüler*innen lernen, Techniken zur Gestaltung einer Figur zu entwickeln und angemessen auf ihre Mitspieler zu reagieren. Daneben wird sehr hoher Wert auf die Fähigkeit und Bereitschaft, eigene szenische Ideen zu entwickeln und zu gestalten, gelegt. Die Erfahrung hat gezeigt, dass die Schüler*innen mit zunehmender Spielpraxis originelle, eigenständige und sehr kreative Spielideen einbringen. Dies gilt natürlich auch für das Bühnenbild bzw. für die Musik.

In jedem Kurshalbjahr besteht die Klausur aus einem praktischen Teil (Schwerpunkt) mit einer kurzen schriftlichen Reflexion. Die Kriterien für die mündliche Note bilden vor allem Spielfreudigkeit, Teamorientiertheit, Engagement, spielerische Entwicklung und Reflexionsfähigkeit.

Am Paul-Natorp-Gymnasium haben die Schüler*innen die Möglichkeit, im Rahmen des Abiturs das Fach Darstellendes Spiel als 5. Prüfungskomponente zu wählen. Darstellendes Spiel als 4. Prüfungsfach kann nicht gewählt werden.