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Hamburger Staffelrudern 2023

Unsere Ruder-AG berichtet von ihren Erlebnissen beim diesjährigen Hamburger Staffelrudern...

Das Hamburger Staffelrudern ist ein Wettbewerb, bei dem verschiedene Ruderclubs gegeneinander rudern – und das ganze acht Stunden lang. Dabei wechseln sich immer mehrere Teams ab, damit niemand durchgängig rudern muss. Jede Ruderriege hat immer zwei Boote auf dem Wasser: Eines das fährt und eins, worin die nächste Mannschaft auf den Start wartet. Diese darf allerdings erst losfahren, wenn die erste durchs Ziel gerudert ist. Halt wie bei einer richtigen Staffel. Die Strecke, die wir in Hamburg rudern mussten, betrug ca. 3,5km. Wir sind teils auf der Außen- und teils auf der Innenalster gerudert.

Am Freitag den 16. Juni ging es für einige unserer Ruder-AG nach einem anstrengenden Schultag los. Ein paar von uns haben sich am Südkreuz um 16 Uhr getroffen und sind in den ICE nach Hamburg-Altona gestiegen, während der Rest am Hauptbahnhof dazu gestiegen ist. Wie bei jeder Fahrt gab es erst einmal ein kurzes Chaos, bis alle ihre Plätze gefunden hatten. Aber sofort setzte eine freudige Stimmung ein. Einige Spiele, ein paar eklige Käse-Kekse und knapp zwei Stunden später sind wir auch schon in Hamburg angekommen. Sofort waren wir begeistert von dem Bootshaus: Wir hatten die perfekte Aussicht. Den ganzen Abend über saß immer jemand am Steg, direkt beim Wasser, und hat auf den See, die Brücken und Häuser geschaut. Zwischendurch haben wir unser Lager zwischen und unter den Ruderbooten aufgeschlagen (alle Isomatten lagen dicht an dicht, dazwischen war vielleicht knapp ein Meter um zum Klo oder zum Steg zu kommen) und die Boote ausgeladen. Wir hatten das Glück und konnten unsere eigenen guten Boote mitbringen. Allerdings war das Ausladen ein kleiner Hindernislauf… Zur gleichen Zeit gab es nämlich einen kleinen Marathon, wo die Laufenden auf dem Weg zwischen dem Bootshaus und dem Anhänger entlang gejoggt sind. Um niemanden zu stören, mussten wir deshalb im gleichen Tempo mit den Booten laufen…

Am nächsten morgen wurden wir schon viel zu früh und übermüdet wach (bei 30 Leuten gibt es immer jemand, der in der Nacht schnarcht…). Im Sitzkreis mit einigen Beulen frühstückten wir dann und sammelten unsere Kräfte für den Tag. Schon bald wurde der Steg richtig voll, denn es hatten sich 26 Mannschaften angemeldet, die alle zwischen 15 und 30 Menschen groß waren und jeweils zwei Ruderboote dabei hatten. Um 11 Uhr war es dann endlich so weit und immer ein Boot von jeder Riege wurde zu Wasser getragen. Immer zwei Boote haben gleichzeitig gestartet, damit nicht alle gleichzeitig losfahren und es zum Stau oder Unfällen kommen konnte. Unsere Boote hatten die Startnummer 17, weshalb wir noch kurz warten mussten. Natürlich mussten alle Boote, die früher losgefahren sind, zwischendurch ihre Ausgleichszeit abwarten. In dieser Zeit durfte kein Boot dieser Riege ihre Runde fahren. Nachdem alle gestartet hatten, haben alle sofort ihre zweiten Boote aufs Wasser gebracht. Sobald das erste Boot einer Riege durchs Ziel gefahren ist, ist auch die nächste Mannschaft der Riege losgefahren. Und so begannen die acht Stunden Staffelrudern…

Abgesehen von dem üblichen Chaos bei einer Regatta lief auch alles zunächst ganz gut. Dies hielt allerdings nur bis zum siebten Rennen von unserer Riege an. Beim Verstellen des Stemmbretts (daran macht man die Füße fest und je nach dem, wie groß man ist, muss es weiter nach vorne oder hinten) hatten wir dann die ersten richtigen Probleme: Wir haben es nicht mehr fest bekommen. Die aktuell rudernde Mannschaft war schon fast beim Ziel, als wir sie endlich fest bekommen haben. So schnell wie möglich ruderte unsere Mannschaft zum Start. Kurz bevor wir losfahren sollten, wurde uns dann gesagt, dass wir nun die Ausgleichszeit abwarten sollten. Also saßen wir ca. fünf Minuten entspannt auf dem Wasser, während wir uns vorher so gestresst hatten… Der Anfang der Runde lief dann aber eigentlich ganz gut. Nach zwei Dritteln der Runde ist dann das Stemmbrett allerdings wieder raus geflogen, weshalb unsere Mannschaft dann zu dritt weiterrudern musste. Zurück am Steg konnten wir dann das Stemmbrett aber zum Glück wieder reparieren, den Rest des Staffelruderns hatten wir damit also keine Probleme mehr. Zwischendurch haben wir die 333. Runde beendet, weshalb wir einen Sekt geschenkt bekommen haben. :)

Bis ca. 15 Uhr lief alles glatt. Dann hat es jedoch auf einen Schlag angefangen zu schütten und kurz darauf sogar zu gewittern. Die Veranstalter haben also das Rennen unterbrochen, da man bei Gewitter nicht auf dem Wasser sein darf. Bei dem Chaos ging leider eines unserer Skulls (damit rudert man) kaputt. Alle 48 Boote von den 24 teilnehmenden Mannschaften und viel zu viele Menschen auf den zwei Stegen unterzubringen war auch ein Kunststück. Nachdem wir das geschafft hatten, war die Hälfte von uns auch klatschnass. Nach dem Umziehen (was zum Teil schwierig war, weil viele nur ein paar Schuhe dabei hatten, die nun nass waren) und eine Stunde später konnte das Rennen zum Glück fortgesetzt werden. Es hatten zwar nicht mehr alle Lust zu rudern, aber trotzdem waren die letzten zwei bis drei Stunden eigentlich ganz gut und verliefen ohne weitere Zwischenfälle. Nach dem Schluss und 29 Runden später unsererseits räumten wir alle Boote wieder auf die Stege und haben sie gleich wieder auf den Anhänger geladen.

Zum Schluss gab es dann noch die Siegerehrung. Uns war von Anfang an klar, dass wir nicht gewinnen würden, da wir mit Abstand die jüngsten waren, die am Hamburger Staffelrudern teilgenommen haben - als einzige Schule. Dafür haben wir aber richtig gut abgeschnitten: Insgesamt wurden wir 17. von 24 Ruderriegen! Auch in der Sprint-Runde (bei der Runde hat die Zeit gezählt, während ansonsten die gesamte Rundenanzahl gilt) haben wir mit einer anderen Riege den fünften Platz belegt und hatten eine Zeit von 12:38 Minuten. Alle Teilnehmer und Teilnehmerinnen haben eine Medaille bekommen und wir sogar noch einen Sonderpreis-Pokal, weil wir die jüngsten waren.

Nach diesem erfolgreichen Tag haben wir uns noch alle zusammen auf die Terrasse gesetzt und zusammen Nudeln zu Abend gegessen. Den restlichen Abend haben wir entspannt noch zusammen verbracht und Werwolf gespielt.

Auch am Sonntag wurden wir wieder viel zu früh wach. Eine Mannschaft wollte nämlich um 6:30 Uhr (!!!) schon aufs Wasser und hat sich dafür ein Boot aus der Halle geholt, in der wir bis dahin geschlafen haben. Glücklicherweise konnten viele noch einmal einschlafen und der Großteil ist zwischen 7:30 Uhr und 8 Uhr aufgestanden. Wir haben wieder ein bisschen gefrühstückt und uns zum Bahnhof aufgemacht. Erst als wir am Gleis waren ist uns jedoch aufgefallen, dass der ICE am Wochenende nur vom Hauptbahnhof aus fährt und nicht von der Station, wo wir waren. In Windeseile sind wir also mit der S-Bahn zum Hauptbahnhof gefahren und haben dann aber doch noch alle den Zug erwischt. Mittags sind wir auch schon wieder in Berlin angekommen. Ein Paar sind noch bis zum Wannsee gefahren, um dort unsere Boote wieder auszuladen, während der Rest direkt nach Hause gefahren ist.

Insgesamt empfanden wir alle das Hamburger Staffelrudern als ein sehr schönes Erlebnis. Wir hatten sehr viel Spaß trotz einiger Probleme zwischendurch und letztendlich ja sogar Erfolg. Es war auch sehr schön, dass alle total hilfsbereit waren und es immer jemanden gab, der mit angepackt hat.

Zum Abschluss möchten wir uns im Namen der Ruderriege nochmal bei allen Lehrern und Lehrerinnen bedanken, die uns diese Fahrt ermöglicht haben: Herr Manke, Herr Badow, Herr Nattrass, Frau Kampf und Sinan