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Bericht aus dem Genlabor 2015

Endlich war es soweit. Die bereits lange im Voraus angekündigte Exkursion in das Genlabor stand bevor. Wir, der Biologie-Leistungskurs Q3 von Frau Kröger, machten uns am 9.12.2015 auf den Weg in das Genlabor des Lette-Vereins am Viktoria-Luise-Platz.

Als wir im Lette-Verein ankamen, wurden wir von Frau v. Randow und Frau Kasten in Empfang genommen und herzlich willkommen geheißen. Nachdem sich jeder einen Kittel geschnappt hatte und an seinem Platz saß, gab es für uns eine Einweisung zur Sicherheit und zum Verhalten im Genlabor. In den vier Stunden, die wir nun im Genlabor verbringen würden, sollten wir mittels der Isolierung unserer eigenen DNA herausfinden, ob wir das sogenannte ALU-Element (Alu PV 92) auf Chromosom 16, welches nur etwa 25% der Menschen haben, in uns tragen.

Durch den Nachweis des ALU-Gens können Erkenntnisse über die Evolution der Menschheit geliefert werden. Außerdem kann so über eine Stammbaumerstellung geschaut werden, wie und vor allem wo sich das Gen während der Auswanderungswellen aus Afrika auf der Erde verteilt hat.

Dann ging es endlich los. Zuerst übten wir mit drei verschiedenen Mikropipetten und Tintenwasser das Pipettieren. Danach isolierten wir unsere eigene DNA aus Zellen unserer Mundschleimhaut. Dazu benötigten wir einen sterilen Tupfer, mit dem wir kreisende Bewegung an der Innenseite unserer Wange machten. Dieser Tupfer wurde dann mit einem sogenannten Lysispuffer in ein Reaktionsgefäß gegeben, damit Zell- und Kernmembran aufbrechen und die DNA herausgelöst werden kann.

Anschließend trennten wir die DNA von mineralischen Partikeln mittels eines Bindungspuffers, der auch Elutionspuffer genannt wird.

Danach beluden wir den Zentrifugationsfilter mit unseren DNA-Proben. Dadurch wurden lösliche, ungebundene Stoffe von der am Filter gebundenen DNA abgelöst.

Durch das Trockenschleudern zum Schluss wurden anschließend alle vorhandenen noch störenden Bestandteile entfernt. Nun hatten wir unsere DNA komplett isoliert.

Anschließend musste noch zur Vervielfältigung der DNA das Verfahren der PCR (Polymerase-Ketten-Reaktion) durchgeführt werden. Dafür wurden in ein Reaktionsgefäß ein Primer-Mix und Enzyme pipettiert und ein Teil unserer isolierten DNA hinzugegeben. Anschließend wurden diese Gefäße in die PCR-Maschine (Thermocycler) gestellt.

Da das Ganze einige Zeit dauert, nutzten wir die Gelegenheit um in der Mensa, die bereits weihnachtlich geschmückt war, unsere Mittagspause zu verbringen. Es gab eine große Auswahl an Essen, welches dazu noch sehr lecker war und allen geschmeckt hat.

Nach einer kleinen, bei manchen auch größeren Stärkung, war die PCR bereits abgeschlossen, sodass wir mit dem Vorgang der Agarosegelelektrophorese beginnen konnten. Bei diesem Vorgang wird das Bandenmuster der DNA sichtbar gemacht. Dazu werden die Reaktionsansätze auf ein vorbereitetes Agarosegel aufgetragen, wobei die DNA im elektrischen Feld zur Anode wandert. Anschließend wurde das Gel auf einen Tisch mit UV-Bestrahlung gelegt und die PCR-Produkte wurden analysiert.

Das Ergebnis unserer Forschung nach dem Alu PV 92 Gen war eindeutig. Keiner aus unserem Kurs besaß das gesuchte Springer-Gen.

Alles in allem hat uns die Exkursion gut gefallen und den meisten sehr viel Spaß bereitet. Die Betreuung im Lette-Verein von Frau v. Randow und Frau Kasten war sehr nett und beide waren hilfsbereit. Außerdem begleiteten uns die beiden bei jedem Schritt, sodass wir jederzeit Fragen stellen und Unklarheiten beseitigen konnten. Auf jeden Fall war das Genlabor einen Besuch wert und ist zu empfehlen!

 Epifania Villegas Ruiz, 10.12.2015

Impressionen